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Philosophie für den Alltag I

Ich möchte von Zeit zu Zeit über Philosophie schreiben. Philosophie als Lebensweg, Ratgeber und Therapie. Ich beschäftige mich gerne mit den westlichen, antiken Philosophen.

Beginnen wir heute im antiken Griechenland: mit Heraklit (540-480 v. Chr).

Grundgedanken von Heraklit:

"Ich forsche in mir selbst". Ich vertraue meiner inneren Einsicht mehr als äusseren Autoritäten.

1.
Logos: Es gibt eine Ordnung hinter allem. Auch wenn es oft nach Chaos wirkt. Die Welt hat Struktur. Man muss sie erkennen, nicht erschaffen.
2. Bekannt ist vielen sicher: "
Panta Rhei"- alles ist im Wandel. Oder der Spruch: "Man steigt nie zweimal in denselben Fluss." Werden und Vergehen sind gleichzeitig, alles fliesst, nichts bleibt fix. Alles verändert sich ständig.
3.
Einheit der Gegensätze: Tag und Nacht. Leben und Tod, Freude und Schmerz, Gesundheit und Krankheit. Gegensätze gehören zusammen. Ohne das Eine gibt es das Andere nicht. Harmonie entsteht durch Spannung nicht durch Gleichmachen.
4.
Der Mensch. Heraklit sagt- die meisten Menschen schlafen innerlich. Sie handeln nach Gewohnheit. Sie sehen nicht, was innerlich geschieht. Sie reagieren nur.
5.
Das Prinzip: Feuer. Dies ist das Symbol für Wirklichkeit. Es ist ständig in Bewegung. Es verwandelt alles. Es ist Wandel selbst. Eine Metapher für Lebendigkeit und Transformation.

Der Weg ist: "Ich suche mich selbst" (oder: Erkenne mich selbst). Innere Aufmerksamkeit. Wachheit. Selbstreflexion.



1. Logos – Das größere Muster erkennen


Bevor du in Gefühlen, Gedanken oder Geschichten reagierst: Anhalten. Atmen. Wahrnehmen.

Der Logos ist das Muster hinter dem, was geschieht.
Er ist nicht in deiner Meinung darüber, sondern in der Erfahrung selbst.

Übung:
Wenn etwas dich belastet, triggt oder verwirrt:
Was geschieht in mir – wirklich jetzt?
Nicht: Was denke ich darüber.
Nicht: Was sollte sein.
Nur: Was IST.

Das ist unbequemer als jede spirituelle Theorie.
Es bringt dich direkt zu dir.




2. Wandel akzeptieren – das Ego lässt los


Heraklit sagt: Alles fließt.
Leiden entsteht, wenn du versuchst, festzuhalten, was sich bereits verändert.

Frag dich ehrlich:
Was versuche ich gerade mit Kraft zu halten,
das schon gehen will?

Das kann sein:

  • ein Bild von dir selbst
  • ein alter Anteil, der Sicherheit gab
  • eine Rolle
  • eine Beziehung
  • eine Gewohnheit
  • ein altes Selbstbild („Ich bin die, die…“)


Wenn du festhältst, spürst du:

  • Druck
  • Enge
  • Müdigkeit
  • Widerstand
  • Gereiztheit


Wenn du loslässt, spürst du:

  • Weite
  • Traurigkeit (ja, aber klar)
  • Erleichterung
  • Stille


Loslassen = Wahrheit anerkennen.
Kein Drama.
Nur Ehrlichkeit.





3. Die Spannung der Gegensätze halten – nicht fliehen


Heraklit sagt: Harmonie entsteht aus Spannung.

Das widerspricht fast allem, was das Ego will.
Das Ego will:

  • auf die „richtige“ Seite
  • klar, sicher, eindeutig
  • Schmerz vermeiden, Freude festhalten


Das Herz kann:

  • beides gleichzeitig halten.


Z.B.:

  • „Ich fühle Liebe und Angst.“
  • „Ich möchte Nähe und Rückzug.“
  • „Ich fühle Vertrauen und Misstrauen.“


Die innere Reife ist:
Ich halte die Spannung aus,
ohne mich zu zerteilen
und ohne mich zu flüchten.

Das ist der Ort, an dem Wandlung geschieht.

Nicht in der Lösung.
Nicht im Wissen.
Nicht in der Entscheidung.

Sondern im Halten.





4. Feuer – Das Transformierende in dir


Feuer ist nicht sanft.
Feuer klärt, verbrennt, wandelt.

Was dich im Leben „brennt“, ist oft genau das, was dich verwandelt.

Dinge wie:

  • Verlust
  • Krankheit
  • Übergang
  • Überforderung
  • Identitätskrisen
  • innere Unruhe
  • hormonelle Umbrüche
  • spirituelle Leere


Das Ego nennt das „Problem“.
Heraklit nennt es: Prozess.

Frage nicht:
Warum passiert mir das?
Sondern:
Was in mir möchte hier neu werden?
Wofür brennt das Alte ab?
Das ist die Sprache des Feuers.




5. „Ich suchte mich selbst.“


Nicht:
„Ich suchte Antworten.“
„Ich suchte Bestätigung.“
„Ich suchte Sicherheit.“

Sondern:
Ich wende meine Aufmerksamkeit nach innen,
ohne mich zu schonen.

Innere Arbeit ist kein „sich besser fühlen“.
Innere Arbeit ist sehen, wer du bist, wenn du nichts mehr festhältst.




Kernausrichtung

Wenn du spürst:

  • Druck halte inne
  • Angst atme, fühle, aber handle nicht sofort
  • Widerstand frage, was du gerade festhältst
  • Schmerz bleib dabei, ohne Erklärung


Hier beginnt Transformation.

Nicht in Konzepten.
Sondern in der ungeschönten, klaren, körpernahen Gegenwart.





Reiki zur Unterstützung in stressigen Zeiten

Reiki - Sanfte Unterstützung in stressigen Zeiten
Kennst du das Gefühl, wenn der Terminkalender überquillt, die To-do-Liste kein Ende nimmt und du abends erschöpft ins Bett fallen – nur um sich am nächsten Morgen genauso müde wieder aufzuraffen? Oder befindest du dich gerade in einer Lebensphase, in der alles zu viel wird? Wenn Körper und Seele nach einer Pause rufen, kann Reiki ein wertvoller Begleiter sein.

Was ist Reiki?
Reiki ist eine japanische Entspannungsmethode, die Anfang des 20. Jahrhunderts von Mikao Usui entwickelt wurde. Der Name setzt sich zusammen aus „Rei" (universell, spirituell) und „Ki" (Lebensenergie) – gemeinsam bedeutet es etwa „universelle Lebensenergie".
Usui, ein buddhistischer Mönch, suchte nach Wegen zur Heilung und Selbstfindung. Nach intensiver Meditation und Fastenzeit auf dem heiligen Berg Kurama erlebte er eine tiefgreifende spirituelle Erfahrung, aus der das Reiki-System entstand. Später verbreitete sich diese sanfte Methode über Japan hinaus in die ganze Welt.
Die Grundidee ist einfach: Wenn unsere Lebensenergie frei fließen kann, fühlen wir uns ausgeglichen und vital. Blockaden durch Stress, Sorgen oder Überlastung können diesen Fluss jedoch behindern. Reiki unterstützt den Körper dabei, wieder ins Gleichgewicht zu kommen und die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Wie kann Reiki bei Stress und Überforderung helfen?
In unserem Alltag sind wir ständig im „Tun-Modus": E-Mails beantworten, Entscheidungen treffen, funktionieren. Unser Nervensystem läuft auf Hochtouren. Genau hier setzt Reiki an – es lädt zum „Sein" ein, zum Loslassen und zur tiefen Entspannung.
Während einer Reiki-Sitzung kommt der Körper zur Ruhe. Das parasympathische Nervensystem wird aktiviert – jener Teil unseres Nervensystems, der für Regeneration und Heilung zuständig ist. Der Herzschlag verlangsamt sich, die Atmung wird tiefer, die Muskulatur entspannt sich.
Viele Menschen berichten, dass sie nach einer Sitzung:
  • Sich deutlich entspannter und ruhiger fühlen
  • Besser schlafen können
  • Klarheit im Kopf erleben
  • Neue Energie und Lebensfreude spüren
  • Einen besseren Zugang zu sich selbst finden

Besonders in Lebenskrisen – sei es berufliche Neuorientierung, Trauer, Trennung oder gesundheitliche Herausforderungen – kann Reiki eine unterstützende Begleitung sein. Es ersetzt keine Therapie oder medizinische Behandlung, kann aber einen geschützten Raum bieten, in dem du zur Ruhe kommen und deine inneren Ressourcen stärken.

Was passiert während einer Reiki-Sitzung?

Viele Menschen sind zunächst unsicher, was sie bei einer Reiki-Behandlung erwartet. Die gute Nachricht: Du musst nichts tun, nichts leisten –
einfach nur da sein.

Zu Beginn der Sitzung
findet ein kurzes Gespräch statt. Hier kannst du deine aktuellen Themen ansprechen: Was beschäftigt dich? Wo spürst du Stress oder Anspannung im Körper? Hast du konkrete Beschwerden? Diese Informationen helfen dem Therapeuten, die Sitzung auf deine Bedürfnisse abzustimmen.

Die Behandlung selbst
findet im Liegen statt – vollständig bekleidet auf einer bequemen Liege. Wenn gewünscht, kann auch sanfte Musik gespielt werden. Du wirst eingeladen, die Augen zu schließen und einfach zur Ruhe zu kommen.
Der Reiki-Gebende legt seine Hände nacheinander auf verschiedene Positionen deines Körpers – vom Kopf über den Oberkörper bis zu den Beinen und Füßen. Die Berührung ist sanft und respektvoll. Bei manchen Positionen werden die Hände auch nur wenige Zentimeter über dem Körper gehalten, ohne direkten Kontakt. Jede Position wird mehrere Minuten gehalten.

Was du dabei empfinden kannst
, ist sehr individuell. Manche Menschen spüren eine angenehme Wärme oder ein sanftes Kribbeln. Andere nehmen Farben oder Bilder wahr. Viele gleiten in einen Zustand zwischen Wachsein und Schlaf – ähnlich wie in einer tiefen Meditation. Es kann auch vorkommen, dass Emotionen auftauchen oder sich lösen. All das ist völlig in Ordnung und Teil des Prozesses.
Eine Sitzung dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten.

Nach der Behandlung
nimmst du dir Zeit, langsam wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Oft fühlt man sich etwas benommen – wie nach einem erholsamen Tiefschlaf. Ein Glas Wasser und ein kurzes Nachgespräch helfen beim Übergang zurück in den Alltag.

Die Tage nach der Sitzung
Reiki wirkt häufig noch einige Tage nach. Manchen Menschen fühlen sich sofort energiegeladen, andere zunächst müde – beides ist ein Zeichen dafür, dass der Körper arbeitet und sich neu ordnet. Gönne dir in dieser Zeit besondere Achtsamkeit: viel trinken, gut schlafen, sich Zeit für sich selbst nehmen.
Bei chronischem Stress oder in tiefgreifenden Lebenskrisen empfiehlt sich oft eine Serie von Sitzungen, um nachhaltige Veränderungen zu unterstützen. Wie bei allen ganzheitlichen Methoden braucht auch die Aktivierung der Selbstheilungskräfte manchmal Zeit.

Reiki als Teil Deiner Selbstfürsorge
Reiki ist keine "Wunderheilung" und kein Ersatz für notwendige medizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Es ist vielmehr ein sanfter, unterstützender Weg, um mit sich selbst wieder in Kontakt zu kommen – besonders dann, wenn das Leben turbulent ist.
In einer Welt, die ständige Verfügbarkeit und Leistung fordert, ist es ein Akt der Selbstfürsorge, sich bewusst Zeit für Entspannung und Regeneration zu nehmen. Reiki bietet dir diesen Raum: einen Moment des Innehaltens, in dem deine Selbstheilungskräfte aktiv werden können.
Wenn du neugierig geworden sind, probiere es aus!

Vielleicht ist Reiki genau die Unterstützung, die du gerade brauchst, um wieder zu Kräften zu kommen und gestärkt durch herausfordernde Zeiten zu gehen.

In meiner Praxis in Lörrach biete ich dir den Raum für eine Reiki-Behandlung. Ich habe meine Reiki Ausbildung 1998 begonnen, und über mehrere Jahre absolviert.

Melde dich gerne bei mir, wenn du Reiki für dich ausprobieren magst!



Gelassen bleiben. Innere Ruhe finden

Kennst du das? Wenn die innere Unruhe nicht aufhört
Kommst du abends schwer runter? Fühlst du dich oft unter Strom, als würde dich etwas permanent antreiben – und du kannst einfach nicht abschalten? Du bist wie in einem Hamsterrad.
Natürlich spielt deine Persönlichkeit eine Rolle dabei, wie sehr dich solche Phasen belasten. Aber die gute Nachricht: Es gibt konkrete Wege, wie du deine Balance wiederfinden kannst.
Ich zeige dir ein paar praktische Ansätze, die dir helfen können, mehr Entspannung in deinen Tag zu holen.

Was bedeutet innere Gelassenheit eigentlich?
Innere Gelassenheit beschreibt einen Zustand, in dem du emotional im Gleichgewicht bist. Du lässt dich nicht so schnell verunsichern und fühlst dich mit dir selbst wohl. Selbst wenn äußerlich nicht alles glatt läuft – innerlich bleibst du gefestigt. Du spürst eine Harmonie zwischen Körper und Geist. Schon die alten Philosophen in Ost und West haben Gelassenheit als oberstes Ziel angesehen.
Besonders in anspruchsvollen Situationen merkst du, wie stabil du wirklich bist: Während andere vielleicht in Panik geraten, kannst du einen kühlen Kopf bewahren.

Woran erkennst du, dass jemand innere Gelassenheit hat?
Wenn du in herausfordernden Momenten ruhig bleibst, während andere nervös werden, zeigt das echte innere Stärke.
Das bedeutet konkret, dass du über folgendes verfügst:
  • Emotionale Festigkeit
  • Bewusste Steuerung deiner Reaktionen
  • Gute Widerstandskraft
  • Psychische Stabilität (Resilienz)

Andere Begriffe für innere Gelassenheit:
Du kannst auch von Ausgeglichenheit, innerem Frieden, Gleichmut oder Seelenruhe sprechen – oder einfach sagen: im Einklang mit sich selbst sein.

Praktische Wege zu mehr innerer Ruhe
Manche Menschen scheinen von Natur aus entspannt zu sein – sie lassen sich durch nichts erschüttern. Für die meisten ist das aber eine Fähigkeit, die man trainieren muss. Mit regelmäßiger Praxis kannst auch du zu mehr innerer Ausgeglichenheit finden.

1. Erkenne deine persönlichen Stressfaktoren
Der erste Schritt zur Gelassenheit ist zu verstehen, was dich eigentlich stresst. Jeder Mensch hat unterschiedliche Triggerpunkte: knapper Zeitrahmen, hohe Erwartungen, Veränderungen oder Prüfungssituationen. Wenn du deine Auslöser kennst, kannst du bewusster reagieren – oder sie manchmal sogar umgehen.

2. Etabliere eine tägliche Meditationspraxis
Meditation gehört zu den wirksamsten Methoden für mehr innere Ruhe. Du nimmst dir bewusst eine Auszeit, kommst bei dir selbst an und sortierst deine Gedanken. Bereits 10 Minuten täglich können spürbare Veränderungen bewirken.
Mein Tipp: Verbinde Meditation mit bewusster Atmung oder Achtsamkeitsübungen für einen verstärkten Effekt. Als Alternativen bieten sich auch Yoga, autogenes Training oder progressive Muskelentspannung an.

3. Nimm dir bewusst Auszeiten – vielleicht mit einer Tasse Tee
Eine Tasse Tee wirkt beruhigend – nicht nur durch die Inhaltsstoffe, sondern auch durch die Wärme und das bewusste Pausieren. Bei akuter innerer Anspannung kann das helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Wichtig zu wissen: Integriere generell mehr kleine Pausen in deinen Alltag. Falls das gerade nicht möglich ist, können feste Rituale helfen, um zwischendurch herunterzufahren.
Aber ehrlich: Pausen und Tee sind Erste-Hilfe-Maßnahmen. Für nachhaltige Veränderungen brauchst du Strategien, die an den Wurzeln ansetzen.

4. Pflege echte Freundschaften
Sich jemandem anzuvertrauen wirkt fast immer entlastend – vor allem, wenn du mit Menschen sprichst, die dir nahestehen.
Offene Gespräche reduzieren Sorgen, schaffen Klarheit oder eröffnen dir neue Perspektiven. Manchmal reicht es schon, alles auszusprechen – auch ohne konkrete Lösung.

5. Stärke dein Selbstvertrauen
Langfristige innere Ruhe entsteht nur, wenn du dich selbst akzeptierst und an deine Fähigkeiten glaubst.
Je selbstsicherer du bist, desto entspannter gehst du mit stressigen Situationen um.
Mein Tipp: Dokumentiere deine Erfolge – zum Beispiel in einem Tagebuch oder Journal. Es hilft enorm, regelmäßig nachzulesen, was du alles erreicht hast.

6. Höre auf, dich zu vergleichen
Innere Zufriedenheit hängt eng mit Gelassenheit zusammen. Und diese Zufriedenheit leidet, wenn du dich ständig mit anderen misst (z.b. in Social Media wie Instagram, wo oft das perfekte Leben durch sog. Influencer suggeriert wird).
Anstatt nach außen zu blicken, schau in dich hinein. Kultiviere Dankbarkeit – das verändert wirklich alles. Notiere dir täglich einige Dinge, für die du dankbar bist: deine Gesundheit, Menschen, die dich mögen, ein Dach über dem Kopf, leckeres Essen...
So wird dir bewusst, was wirklich wichtig ist – und du findest nach und nach zu mehr innerer Ruhe.

7. Vergiss den Perfektionismus
Setze dir realistische Ziele – sowohl beruflich als auch privat. Zu hohe Erwartungen erzeugen nur unnötigen Druck.
Fehler sind normal. Sie passieren einfach. Es geht nicht darum, alles makellos zu machen – sondern gelassen mit dem umzugehen, was passiert. Diese Einstellung bringt Leichtigkeit – und beruhigt deinen Geist.

8. Bereite dich gut vor
Gute Vorbereitung gibt dir automatisch mehr innere Sicherheit. Ängste und Zweifel entstehen oft aus dem Gefühl, nicht bereit zu sein.
Erstelle dir also einen Plan – und erinnere dich an frühere Erfolge. Positive Erfahrungen stärken dich. Je mehr du dir selbst vertraust, desto ruhiger wirst du.

9. Bewege deinen Körper
Körperliche Bewegung ist ein fantastischer Stressabbau. Ob Spaziergang, Joggen oder einfach nur rausgehen – wichtig ist, dass du dich bewegst. Hierbei werden Stresshormone effektiv und schnell abgebaut.
Versuche dabei, den Kopf abzuschalten. Kein Grübeln – nur du, dein Körper und der Augenblick. Danach fühlst du dich klarer, entspannter – und wieder mehr bei dir selbst.

10. Achte auf ausreichend Schlaf
Dauerhaft schlechter oder zu wenig Schlaf belastet dich massiv – körperlich und mental. Du bekommst Kopfschmerzen, kannst dich schlecht konzentrieren und fühlst dich erschöpft.
Außerdem erhöht chronischer Schlafmangel das Risiko für Bluthochdruck und Übergewicht.
Wenn du innere Ruhe suchst, beginne beim Schlaf. Erwachsene benötigen durchschnittlich 7 bis 9 Stunden ununterbrochenen Schlaf pro Nacht.
Das tut nicht nur deinem Körper gut – es stabilisiert auch deine Emotionen.

Was bringt dich aus dem Gleichgewicht?
Ein gewisses Maß an Anspannung ist völlig normal. Problematisch wird es erst, wenn du das Gefühl bekommst, die Kontrolle zu verlieren.
Große Lebenseinschnitte wie eine Trennung, Scheidung oder der Verlust eines geliebten Menschen können dein seelisches Gleichgewicht erheblich erschüttern.
Wenn deine innere Balance kippt, fällt klares Denken schwer. Du verlierst den Überblick – und machst möglicherweise Fehler, die deine Unruhe noch verschlimmern.
Ein klassischer Teufelskreis. Aber genau diesen Kreislauf kannst du durchbrechen – mit den Strategien und Übungen, die ich dir hier gezeigt habe.



Meditation und Achtsamkeit: Ein Leitfaden für Einsteiger

Meditation und Achtsamkeit: Ein Leitfaden für Einsteiger


Heute zu Allerheiligen, einem Tag der Besinnung und dem Gedenken, möchte ich einen kurzen Beitrag zum Thema Innehalten und Meditation veröffentlichen. Ich selbst meditiere seit meiner Jugend. Aus der Not heraus. Mir ging es gesundheitlich, seelisch sehr schlecht. Meine Bio- Lehrerin hat mich an eine Atemtherapeutin (nach Prof. Ilse Middendorf) verwiesen, die mich in Atemtechniken eingelernt hat. Auch in die Lehre der Chakren und die Zusammenhänge von Atem-und Bewegung und dem vegetativen Nervensystem. Seit dort habe ich verschiedene Meditationstechniken erlernt, und wende sie regelmässig an.


Was ist Meditation eigentlich?

Meditation ist eine jahrtausendealte Praxis, die in verschiedenen Kulturen und Traditionen verwurzelt ist. Im Kern geht es darum, den Geist zu beruhigen und das Bewusstsein zu fokussieren. Dabei ist Meditation kein esoterisches Geheimnis, sondern eine trainierbare Fähigkeit – ähnlich wie das Erlernen eines Musikinstruments oder einer Sportart.

Bei der Meditation geht es nicht darum, “nichts zu denken” oder in einen tranceartigen Zustand zu verfallen (was man natürlich kann, wenn man will). Vielmehr lernen wir, unsere Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sofort auf sie zu reagieren. Wir entwickeln eine beobachtende Haltung gegenüber unserem inneren Erleben.


Verschiedene Formen der Meditation

Die Vielfalt der Meditationsformen kann anfangs überwältigend wirken. Hier sind einige der häufigsten Ansätze:

**
Achtsamkeitsmeditation (Mindfulness)**
Diese Form stammt aus dem Buddhismus und hat in den letzten Jahrzehnten große Verbreitung im Westen gefunden. Dabei richten wir unsere Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment – etwa auf den Atem, Körperempfindungen oder Geräusche –
ohne zu bewerten (diesen in Gedanken nachzugehen).

**
Atemmeditation**
Der Atem dient als Anker für die Aufmerksamkeit. Wir beobachten einfach, wie die Luft ein- und ausströmt, wie sich der Bauch hebt und senkt. Schweifen die Gedanken ab, kehren wir sanft zum Atem zurück.

**
Body-Scan**
Bei dieser Technik wandert die Aufmerksamkeit systematisch durch den Körper – von den Zehen bis zum Scheitel. Wir nehmen wahr, was ist: Spannungen, Wärme, Kribbeln, Entspannung.

**
Mantra-Meditation**
Hier wiederholen wir innerlich ein Wort oder einen Satz. Das Mantra hilft, den Geist zu fokussieren und störende Gedanken sanft beiseite zu schieben.

**
Gehmeditation**
Meditation muss nicht im Sitzen stattfinden. Beim achtsamen Gehen spüren wir bewusst jeden Schritt, die Bewegung der Beine, den Kontakt der Füße mit dem Boden.

*
*Loving-Kindness-Meditation (Metta)**
Diese Form kultiviert Mitgefühl und Wohlwollen – zunächst für uns selbst, dann für andere. Wir senden gedanklich gute Wünsche aus: “Möge ich glücklich sein, möge ich gesund sein…”


Was passiert im Körper während der Meditation?

Die Effekte der Meditation sind nicht nur subjektiv spürbar, sondern auch objektiv messbar. Neurowissenschaftliche Studien zeigen faszinierende Veränderungen im Gehirn und im gesamten Organismus.


Das vegetative Nervensystem: Von Kampf zu Entspannung

Unser vegetatives Nervensystem besteht aus zwei Hauptakteuren: dem Sympathikus (unser “Gaspedal”) und dem Parasympathikus (unsere “Bremse”).

Der **Sympathikus** versetzt uns in Alarmbereitschaft: Der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung wird flacher, Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet. Diese Reaktion ist evolutionär sinnvoll – sie half unseren Vorfahren, vor Gefahren zu fliehen oder zu kämpfen.

Der **Parasympathikus** hingegen aktiviert den “Ruhe-und-Verdauungs-Modus”: Der Herzschlag verlangsamt sich, die Atmung wird tiefer und ruhiger, die Verdauung wird angeregt, und der Körper kann regenerieren.

Meditation aktiviert gezielt den Parasympathikus. Konkret geschieht Folgendes:

- Herzfrequenz und Blutdruck sinken: Der Körper signalisiert “Entwarnung”
- Atmung wird tiefer und langsamer: Mehr Sauerstoff gelangt in die Zellen
- Muskelspannung lässt nach: Verspannungen lösen sich
- Stresshormone nehmen ab: Der Cortisolspiegel sinkt messbar
- Immunsystem wird gestärkt: Entzündungswerte im Blut reduzieren sich
- Verdauung normalisiert sich: Bei chronischem Stress oft gestört

Regelmäßige Meditation verändert sogar die Struktur des Gehirns. Der präfrontale Cortex, zuständig für Aufmerksamkeit und Emotionsregulation, wird dichter. Die Amygdala, unser “Angstzentrum”, schrumpft – wir reagieren weniger reflexartig auf Stressoren.


Meditation und Stress: Eine heilsame Beziehung

Chronischer Stress ist eine der größten Gesundheitsgefahren unserer Zeit. Er begünstigt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, schwächt das Immunsystem, fördert Depressionen und Angststörungen.

Meditation wirkt hier auf mehreren Ebenen:

Akute Stressreduktion: Schon eine kurze Meditationssession kann das Stressniveau senken. Wir unterbrechen den Kreislauf aus Gedankenkarussell und körperlicher Anspannung.

Veränderung der Stressreaktion: Mit der Zeit lernen wir, zwischen Reiz und Reaktion einen Raum zu schaffen. Ein Stressor löst nicht mehr automatisch Panik aus – wir können bewusster wählen, wie wir reagieren.

Erhöhte Resilienz: Regelmäßige Meditation macht uns widerstandsfähiger. Belastungen werfen uns nicht mehr so leicht aus der Bahn.

Perspektivwechsel: Wir erkennen, dass Gedanken nur Gedanken sind – keine absolute Wahrheit. Diese Erkenntnis nimmt ihnen oft ihre bedrohliche Macht.


Meditation bei Schmerzen

Chronische Schmerzen sind eine enorme Belastung. Interessanterweise kann Meditation helfen – nicht indem sie Schmerzen “wegzaubert”, sondern indem sie unsere Beziehung zum Schmerz verändert.

Schmerz besteht aus zwei Komponenten: der physischen Empfindung und unserer emotionalen Bewertung. Oft verstärken wir Schmerzen durch Anspannung, Angst und Ablehnung. “Es darf nicht sein”, “Es wird nie besser”, “Ich halte das nicht aus” – solche Gedanken intensivieren das Leiden.

In der Meditation lernen wir, Schmerz als Empfindung zu beobachten, ohne sofort in Kampfmodus zu gehen:

- Wo genau spüre ich den Schmerz?
- Wie fühlt er sich an? Stechend, dumpf, brennend?
- Ist er konstant oder pulsierend?
- Verändert er sich im Laufe der Beobachtung?

Diese neugierige, nicht-wertende Haltung kann die Schmerzintensität reduzieren. Studien zeigen, dass Meditation besonders bei Rückenschmerzen, Migräne und Fibromyalgie wirksam ist.

Wichtig: Meditation ersetzt keine medizinische Behandlung, sondern ergänzt sie. Bei neuen oder unklaren Schmerzen sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.


Meditation und Trauer

Trauer ist keine Krankheit, sondern eine natürliche Reaktion auf Verlust. Dennoch kann sie überwältigend sein – ein Sturm aus Emotionen, der uns den Boden unter den Füßen wegzureißen scheint.

Mit Meditation kann man Trauer nicht wegzaubern, aber sie kann einen sicheren Raum schaffen, in dem wir unseren Gefühlen begegnen können:

Präsenz statt Vermeidung: Meditation lehrt uns, schwierige Gefühle auszuhalten, ohne sie wegzudrücken oder uns in ihnen zu verlieren. Wir lernen: “Ich fühle Trauer” statt “Ich bin meine Trauer”.

Selbstmitgefühl: Gerade in schweren Zeiten sind wir oft hart zu uns selbst. Loving-Kindness-Meditation kann helfen, uns mit Freundlichkeit zu begegnen.

Akzeptanz: Meditation fördert die Fähigkeit, das Unveränderliche anzunehmen – nicht resigniert, sondern mit einer Art weiser Gelassenheit.

Körperverankerung: Trauer manifestiert sich oft körperlich – als Enge in der Brust, Schwere in den Gliedern. Body-Scan-Meditationen helfen, diese Empfindungen wahrzunehmen und zu durchatmen.

Auch hier gilt: Meditation ist kein Ersatz für Trauerbegleitung oder Psychotherapie, kann aber eine wertvolle Ergänzung sein.


Wie fange ich an? Praktische Tipps

Klein beginnen: Fünf Minuten täglich (gleich nach dem Aufwachen, oder vor dem Schlafengehen) sind besser als einmal pro Woche eine Stunde. Regelmäßigkeit ist wichtiger als Dauer.

Feste Zeit etablieren: Meditation funktioniert am besten als Routine – etwa morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen.

Komfortabel sitzen: Man muss nicht im Lotussitz meditieren. Ein Stuhl mit geradem Rücken ist völlig ausreichend, oder auch liegend!

Sanft mit sich sein: Gedankenwandern ist normal. Der “Muskel” der Aufmerksamkeit wird stärker, indem wir immer wieder zurückkehren – ohne Selbstkritik.

Unterstützung nutzen: Angeleitete Meditationen können gerade am Anfang sehr hilfreich sein.


Meine persönliche Empfehlung: Insight Timer

In meiner Praxis empfehle ich regelmäßig die App **Insight Timer**. Warum? Sie bietet eine enorme Vielfalt – über 100.000 geführte Meditationen in verschiedenen Sprachen, zu unterschiedlichen Themen und für alle Erfahrungsstufen.

Besonders gerne mag ich:

- Die große Auswahl an deutschsprachigen Meditationen
- Geführte Kurse für Einsteiger (in der Bezahlversion)
- Timer für stille Meditation mit verschiedenen Glockenklängen
- Die Möglichkeit, eigene Favoriten zu speichern
- Kostenfreie Basisversion mit bereits umfangreichem Angebot
- Austausch mit anderen Menschen, es gibt auch Gruppen, die gemeinsam an bestimmten Tagen meditieren
- Life events, die man nutzen kann

Die App nimmt die Ausrede “Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll”. Einfach herunterladen, eine kurze Meditation auswählen – und loslegen.


Fazit: Ein Geschenk an sich selbst

Meditation ist keine schnelle Lösung für alle Lebensprobleme. Sie ist eher wie das tägliche Zähneputzen für den Geist – eine liebevolle Hygiene, die langfristig Früchte trägt.

Die wissenschaftlichen Belege sind eindeutig: Meditation verändert Gehirn, Körper und unser Erleben. Sie macht uns nicht zu perfekten, immer gelassenen Menschen. Aber sie schenkt uns Momente der Ruhe, hilft uns, bewusster zu leben, und gibt uns Werkzeuge an die Hand, um mit Stress, Schmerz und schwierigen Emotionen umzugehen.

Probiere es aus! Fünf Minuten heute Abend. Vielleicht überrascht es dich, was in dieser kurzen Zeit geschehen kann.

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*Dieser Blogbeitrag dient der Information und ersetzt keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden wende dich bitte an qualifizierte Fachpersonen.*

Psychosomatik, wenn der Körper um Hilfe schreit

Wie chronischer Stress unser Nervensystem und unseren Schlaf beeinflusst

Kennst du das Gefühl, wenn du abends todmüde ins Bett fällst, aber deine Gedanken einfach nicht zur Ruhe kommen? Mir ging es sehr lange so (und auch jetzt noch immer wieder). Das Gehirn läuft auf Hochtouren, wenn du schlafen willst.
Oder kennst du diesen Zustand: dein Körper fühlt sich an, als hättest du einen Marathon hinter dir, obwohl du den ganzen Tag nur am Schreibtisch gesessen hast? Todmüde, Schmerzen, völlig ausgepowert.
Willkommen in der Welt der Psychosomatik – wo Körper, Geist und Seele untrennbar miteinander verbunden sind und als Einheit betrachtet werden müssen.

Was ist Psychosomatik eigentlich?
Psychosomatik beschreibt das Zusammenspiel zwischen unserer Psyche und unserem Körper. Lange Zeit wurden körperliche Beschwerden und seelisches Befinden getrennt voneinander betrachtet. Heute wissen wir: Das ist eine künstliche Trennung.
Aus ganzheitlicher Sicht bilden Körper, Geist und Seele eine untrennbare Einheit. Jede Ebene beeinflusst die anderen: Ein Gedanke kann körperliche Reaktionen auslösen, körperliche Verspannungen können unsere Stimmung beeinflussen, und seelische Belastungen manifestieren sich in physischen Symptomen.
Unser Gehirn, unser Nervensystem, unsere Organe und unser energetisches System kommunizieren ständig miteinander – und chronischer Stress kann dieses fein abgestimmte Gleichgewicht gehörig durcheinanderbringen.

Die Stressreaktion: Wenn der Körper auf Hochtouren läuft
Stell dir vor, dein zentrales Nervensystem ist wie eine hochsensible Alarmanlage. In der Steinzeit hat uns diese Anlage das Überleben gesichert: Gefahr erkannt, Stresshormone ausgeschüttet, Körper in Alarmbereitschaft versetzt – Kampf oder Flucht.
Das Problem? Unser Nervensystem kann nicht unterscheiden zwischen einem hungrigen Säbelzahntiger und einem überfüllten email Postfach oder deinem Chef und nervigen Kollegen.

Was passiert im Körper bei Stress?
Wenn wir Stress erleben, springt unser sympathisches Nervensystem an – der "Gas-Geber" unseres autonomen Nervensystems. Dabei werden vor allem zwei Stresshormone ausgeschüttet:
Adrenalin sorgt für die Sofortreaktion: Dein Herzschlag beschleunigt sich, deine Muskeln spannen sich an, deine Atmung wird schneller. Energie wird mobilisiert, und weniger wichtige Funktionen wie Verdauung werden heruntergefahren. Du könntest losrennen, kämpfen, flüchten.
Cortisol, das "Langzeit-Stresshormon", hält diesen Zustand aufrecht. Es erhöht den Blutzuckerspiegel, unterdrückt das Immunsystem und hält den Körper in ständiger Bereitschaft.
Das ist eigentlich genial – aber nur für kurze Zeit. Das Problem beginnt, wenn der Stress chronisch wird.

Chronischer Stress: Wenn der Notfallmodus zum Dauerzustand wird
Bei chronischem Stress bleibt die Alarmanlage quasi permanent eingeschaltet. Dein Körper befindet sich in einem Zustand ständiger Anspannung, ohne ausreichende Erholungsphasen. Die Folgen sind weitreichend:
Das zentrale Nervensystem läuft auf Hochtouren: Der präfrontale Cortex, zuständig für rationales Denken und Entscheidungen, wird weniger durchblutet. Gleichzeitig ist die Amygdala, unser "Angstzentrum", überaktiv. Das erklärt, warum wir unter chronischem Stress oft gereizt, ängstlich oder "neben uns" sind.
Der Körper reagiert: Verspannungen, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, erhöhter Blutdruck, ein geschwächtes Immunsystem – die Liste ist lang. Der Körper ist einfach nicht dafür gemacht, permanent im Überlebensmodus zu sein.
Das Hormonsystem gerät aus dem Gleichgewicht: Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel kann zu Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen und – besonders relevant – zu massiven Schlafstörungen führen.

Messbar ist dies in Labortests: ein Cortisol-Tagesprofil im Speichel, oder ein Neurostress-Profil im Urin (Dopamin, Serotonin, Adrenalin, Noradrenalin), Melatonin, Amylase im Speichel. All diese können Hinweise geben auf eine Dysbalance in deinem Nervensystem.

Schlaflosigkeit: Wenn die Nacht zu einem einzigen Albtraum wird
Hier schließt sich der Kreis auf besonders tückische Weise. Chronischer Stress führt zu Schlafproblemen – und Schlafmangel verstärkt wiederum die Stressreaktion. Ein Teufelskreis entsteht. 2019 war ich über viele Wochen so gefangen in dieser Schleife- täglich grüsst das Murmeltier- dass ich viele Nächte wie in einer Trance war, und oft nur 2-3 Stunden Schlaf hatte. Bis ich nicht mehr konnte.

Warum Stress den Schlaf raubt
Unser Schlaf-Wach-Rhythmus wird durch verschiedene Faktoren reguliert, darunter das Hormon Melatonin. Chronisch erhöhte Cortisolspiegel stören diesen natürlichen Rhythmus. Normalerweise sollte Cortisol morgens hoch und abends niedrig sein. Bei chronischem Stress bleibt es auch abends erhöht – das Signal "Zeit zum Schlafen" kommt nicht an.
Hinzu kommt: Ein überaktives Nervensystem macht es unmöglich, in den parasympathischen Modus zu wechseln – den "Ruhe-und-Verdauungs-Modus", den wir zum Einschlafen brauchen. Die Gedanken kreisen, das Herz rast vielleicht noch, die Muskeln sind angespannt. An Schlaf ist nicht zu denken. Man wälzt sich im Bett.

Die Folgen von Schlafmangel
Schlaf ist nicht nur Erholung – er ist essentiell für zahlreiche körperliche und psychische Prozesse:
  • Während des Schlafs werden Giftstoffe aus dem Gehirn abtransportiert
  • Erinnerungen werden konsolidiert
  • Das Immunsystem regeneriert sich
  • Hormone werden reguliert
  • Gewebe wird repariert

Fehlt dieser Schlaf, verstärken sich die stressbedingten Symptome: Die Konzentration lässt nach, es kann zu demenzartigen Zuständen kommen, die Stimmung sinkt, die Schmerzempfindlichkeit steigt, das Immunsystem schwächelt.
Der Körper hat keine Chance zur Regeneration.

Wenn die Seele durch den Körper spricht
In der Ganzheitsmedizin verstehen wir den Körper als Spiegel unserer inneren Prozesse. Chronischer Stress und Schlafmangel sind nicht nur neurologische oder hormonelle Phänomene – sie betreffen den ganzen Menschen auf allen Ebenen seines Seins.
Wenn die Seele nicht gehört wird, spricht der Körper. Die Symptome sind dabei keine "Fehlfunktionen", sondern wichtige Botschaften, die uns auf Ungleichgewichte hinweisen. Jedes Organ, jedes System hat dabei auch eine emotionale und seelische Entsprechung:
Herz-Kreislauf-System: Bluthochdruck, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall – oft verbunden mit Themen wie Liebe, Lebensfreude und dem "Herzen folgen"
Muskel System: Verspannungen besonders im Nacken und Rücken, Spannungskopfschmerzen, Migräne, Kieferpressen (Bruxismus) – häufig Ausdruck von unterdrücktem Ärger, übermäßigem "Durchhalten müssen" oder dem Gefühl, schwere Lasten tragen zu müssen
Verdauungssystem: Reizdarmsyndrom, Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung – oft verbunden mit Themen des "Nicht-Verdauen-Könnens" von Lebensumständen oder Emotionen. Hier spielt dann noch der Neurotransmitter (Botenstoff des Nervensystems) Histamin ein wichtige Rolle!
Immunsystem: Erhöhte Infektanfälligkeit, verzögerte Wundheilung, Verschlechterung oder plötzliches Auftreten von diversen Autoimmunerkrankungen – kann auf mangelnde Abgrenzung oder einen Kampf gegen sich selbst hinweisen
Haut: Neurodermitis-Schübe, Psoriasis, Akne, Hautausschläge – die Haut als Grenze zur Außenwelt spiegelt oft Abgrenzungsthemen wider
Hormonsystem: Zyklusstörungen, keine Lust auf Sex, Schilddrüsenprobleme – häufig verbunden mit dem Verlust der eigenen Rhythmen und der Balance zwischen Geben und Nehmen

Raus aus dem Teufelskreis: Der ganzheitliche Weg zur Heilung
Die gute Nachricht: Der Mensch verfügt über erstaunliche Selbstheilungskräfte, wenn wir auf allen Ebenen – Körper, Geist und Seele – ansetzen und das natürliche Gleichgewicht wiederherstellen.
Auf der körperlichen Ebene:
  • Schlafhygiene verbessern: Feste Schlafenszeiten, abgedunkeltes und kühles Schlafzimmer, Bildschirme mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen ausschalten
  • Bewegung – aber achtsam: Moderate Bewegung wie Spaziergänge in der Natur, Yin-Yoga oder Qi Gong helfen, Stresshormone abzubauen und die Energie wieder zum Fließen zu bringen.
  • Gerade in einer akuten Stress-Situation wäre die erste und wichtigste Reaktion: Rausgehen, Laufen, einmal um den Block oder besser in die Natur raus. Dies baut sofort den akut erhöhten Cortisolspiegel ab!
  • Ernährung: Vitalstoffreiche, entzündungshemmende Nahrung (Ketogene Ernährung!) unterstützt das Nervensystem und die Regeneration
Auf der mentalen Ebene:
  • Das Nervensystem regulieren: Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation helfen, den parasympathischen Modus zu aktivieren
  • Achtsamkeit üben: Bewusste (Atem-)Pausen im Alltag, um aus dem Autopiloten auszusteigen
  • Gedankenmuster erkennen: Welche Glaubenssätze und Überzeugungen treiben den Stress an? Hier lohnt sich auch eine Kinesiologische Austestung der Glaubenssätze
  • Tipp: die App Insight Timer, die ich selbst seit vielen Jahren nutze! Diese ist selbst in der kostenfreien Version eine grosse Hilfe.

Auf der seelischen Ebene:

  • Emotionen zulassen: Unterdrückte Gefühle finden ihren Weg in den Körper – ihnen Raum zu geben ist essentiell
  • Die Botschaft verstehen: Was will mir mein Körper sagen? Welche Lebensthemen spiegeln sich in den Symptomen?
  • Sinn und Ausrichtung finden: Leben wir im Einklang mit unseren Werten und unserer inneren Wahrheit?

Ganzheitliche Unterstützung: Bei anhaltenden Beschwerden kann eine Kombination verschiedener Ansätze hilfreich sein: klassische Medizin, Psychotherapie, Naturheilkundliche Verfahren und Präparate, Akupunktur, Homöopathie, Osteopathie oder energetische Verfahren. Wichtig ist, den individuellen Weg zu finden, der zu dir und deiner Situation passt.

Der Körper als weiser Lehrer
Psychosomatische Beschwerden sind keine Einbildung – sie sind real und verdienen es, ernst genommen zu werden. Dein Körper ist nicht dein Feind, sondern ein weiser Lehrer, der dir wichtige Botschaften über dein Leben und deine Bedürfnisse sendet.
In der Ganzheitsmedizin sehen wir Symptome nicht als Störungen, die es zu unterdrücken gilt, sondern als Wegweiser zu tieferliegenden Ungleichgewichten. Chronischer Stress und Schlaflosigkeit sind keine Bagatellen, sondern ernsthafte Signale, dass auf einer oder mehreren Ebenen – körperlich, mental oder seelisch – etwas aus der Balance geraten ist.
Die Zusammenhänge zwischen Stress, dem zentralen Nervensystem, Schlaf und körperlichen Symptomen zu verstehen, ist der erste Schritt zur Heilung. Der zweite ist, auf allen Ebenen anzusetzen und wieder in Kontakt mit dir selbst zu kommen – mit deinem Körper, deinen Gedanken, deinen Emotionen und deiner inneren Weisheit.
Wahre Heilung geschieht, wenn wir nicht nur Symptome behandeln, sondern den ganzen Menschen mit all seinen Ebenen in den Blick nehmen. Wenn wir lernen, die Sprache unseres Körpers zu verstehen und wieder in Einklang mit uns selbst zu kommen, können wir aus dem Teufelskreis ausbrechen und zu echter Gesundheit und Lebendigkeit finden.
Gerne schaue ich mit dir deine Situation an, welche Tests für dich sinnvoll sind, und gebe dir eine Therapie an die Hand, die dir hilft, aus dem Teufelskreis zu entfliehen.
Hier kannst du einen Termin mit mir buchen

Buchtipps:
Mein Körper, Barometer der Seele oder Der Schlüssel zur Selbstbefreiung oder Krankheit als Symbol



Dopaminfasten II Zusammenfassung

Dopamin-Detox: Verstehen und Managen von HDA (High Dopamine Activities)


Was ist Dopamin?

Dopamin ist ein Neurotransmitter im Gehirn, der eine zentrale Rolle bei Motivation, Freude und
Belohnung spielt.

Obwohl Dopamin für eine gesunde Funktion unerlässlich ist, kann eine übermäßige Stimulation zu
Abhängigkeit und negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit führen.


Beispiele für Aktivitäten mit hohem Dopamin-Ausstoß (HDA):

- Soziale Medien
- Scrollen am Smartphone
- Kurze, schnell geschnittene Videos
- Gaming
- Drogen- oder Alkoholkonsum
- Benachrichtigungen
- Online-Postings für Likes und Bestätigung
- Sex
- Zuckerkonsum


Beispiele für Aktivitäten mit niedrigem Dopamin-Ausstoß (LDA) (Low Dopamine Activities) :

Aktivitäten, die Geduld und längere Aufmerksamkeit erfordern, z. B.:

Lesen, einen langen Film schauen, Kunst schaffen, Stricken, draußen arbeiten, Sport, kreatives
Schreiben, Aufräumen




Häufige Dopamin-Störfaktoren:

Substanzen:
Alkohol, verschreibungspflichtige Stimulanzien, Kokain, Methamphetamin, Nikotin,
Opiate, Zucker, Casein, Barbiturate, Cannabis

Digital:
Textnachrichten, soziale Medien, Videospiele, übermäßige Smartphone-Nutzung


Symptome einer übermäßigen Dopamin-Exposition:

Psychisch:
Angst, Depression, Konzentrationsstörungen, Aggressivität

Verhalten:
Erhöhter Stress, Schlaflosigkeit


Warnzeichen für übermäßige Dopamin-Aktivität:

- Zwang, HDAs trotz negativer Folgen auszuführen
- Vernachlässigung von Pflichten
- Stimmungsschwankungen
- Sozialer Rückzug
- Schlafprobleme
- Körperliche Beschwerden
- Angst & Depression
- Leistungsabfall


Erschreckende Statistiken:

- Durchschnittlich 2-4 Stunden Smartphone-Nutzung täglich
- 2600 Berührungen am Tag
- Zusammenhang mit Angst, Depression, ADHS, Autounfällen
- Bis zu 15 Jahre Lebenszeitverlust durch exzessive Nutzung!!




Die Suchtgefahr von sozialen Medien und Gaming:

- KI-Algorithmen fördern Sucht
- Falsche soziale Belohnung
- Selbst negative Interaktionen fördern Dopaminausstoß

Wann ist ein Dopamin-Detox sinnvoll?

Wenn du wenig Freude an "langsamen" reizarmen Tätigkeiten hast, dich schwer konzentrieren kannst oder
häufig zu digitalen Reizen greifst.


Ziel des Dopamin-Detox:

Pausieren von HDA, Integration von LDA, Wiederherstellung der Dopamin-Rezeptoren. Rückkehr zu
HDA langsam und geplant.


Strategien für den Dopamin-Detox:

- Technische Hilfen (Opal, Light Phone, Timer, App-Löschung)
- Verhalten (digitale Pausen, screenfreie Zonen)
- Dauer: 3 Tage bis 3 Monate, Start mit 2 Wochen
- Rückführung der LDAs einplanen
- Professionelle Begleitung (z. B. CBT, Psychotherapie)
- Entzugssymptome beachten


Weitere Tipps:

- Bewusstes Verhalten, feste Nutzungszeiten
- Bewegung

- Hobbys ohne Bildschirm
- Echte soziale Kontakte
- Digital Detox-Zeiten
- Gute Schlafhygiene
- Gesunde Ernährung
- Meditation, Achtsamkeit
- Therapie bei starker Abhängigkeit


Ausgewogenes Leben schaffen:

- HDAs begrenzen, LDAs stärken

- Phase 2: langfristige Umstellung mit Begleitung


Quellen: Harvard Science in the News, Sandstone Care, Psychiatric Times

(Zusammenfassung einer Amerikanischen Abhandlung)



Dopaminfasten. Vegetatives Nervensystem


Hoher Dopaminspiegel, Stress & Trauma: Warum unser Belohnungssystem aus dem Ruder läuft – und was wir dagegen tun können

In einer Welt, in der alles jederzeit verfügbar ist – Unterhaltung, Zucker, Likes bei Instagram, Internetshopping – arbeitet unser Belohnungssystem auf Hochtouren. Stichwort:
Dopamin. Dieser Neurotransmitter spielt eine Schlüsselrolle bei Motivation, Lust und Lernen. Doch zu viel, zu oft, zur falschen Zeit – und die Balance kippt. Besonders in Verbindung mit Stress und unverarbeiteten Traumata kann das langfristige Folgen haben – bei Erwachsenen und v.a. bei Kindern.

Hier erfährst du, was passiert, wenn Dopamin dauerhaft hochgefahren ist, warum das ein Problem ist, wie Stress und Trauma das Ganze verstärken – und welche Maßnahmen helfen, wieder zur Ruhe zu kommen.



Was ist Dopamin – und warum ist es so machtvoll?

Dopamin ist kein reines Glückshormon, wie oft gesagt wird. Es ist
das Antreibermolekül. Es signalisiert dem Gehirn: Da gibt’s was zu holen. Ob es um ein Stück Schokolade geht, den nächsten Netflix-Kick oder ein Like auf Instagram – alles, was eine Belohnung verspricht, schüttet Dopamin aus.

Das Problem: Unser modernes Leben ist ein Dopamin-Feuerwerk. Dauerhafte Stimulation führt zu:
Toleranzbildung (man braucht mehr, um denselben Effekt zu spüren),
Antriebslosigkeit (alles ohne Kick wirkt langweilig),
Impulsverhalten (ständig auf der Suche nach dem nächsten Reiz),
• und im Extremfall zu
Suchtverhalten – nicht nur bei Substanzen, sondern auch bei Handy, Gaming, Essen, Social Media.


Stress + Trauma = Dopaminsystem im Ausnahmezustand

Chronischer Stress verändert das Gehirn. Das limbische System, besonders die Amygdala (Angstzentrum), feuert mehr, der präfrontale Kortex (Zentrale für Selbstkontrolle) wird gehemmt. Traumatische Erfahrungen verstärken diesen Effekt massiv.

Folgen:
• Das Gehirn sucht ständig nach Entlastung – oft über externe Reize.
• Selbstregulation ist erschwert.
• Das Belohnungssystem wird überempfindlich (z.B. starkes Verla gen nach Zucker oder Dopamin-Kicks).
• Bei Kindern zeigt sich das in
Reizbarkeit, ADHS-ähnlichem Verhalten, sozialem Rückzug oder Aggression.



Was ist "Dopaminfasten" – und funktioniert das überhaupt?

Dopaminfasten heißt nicht, dass man gar kein Dopamin mehr produziert – das geht so gar nicht. Es geht darum,
überstimulierende Reize zu reduzieren, damit das System sich neu kalibrieren kann. Der Begriff kommt aus dem Silicon Valley, ist aber sinnvoll – wenn er nicht falsch verstanden wird.

Ziele des Dopaminfastens:
• Reizschwelle senken (wieder Freude an einfachen Dingen empfinden),
• Impulsverhalten bremsen,
• Fokus und Selbstkontrolle stärken,
• emotionale Regulation verbessern.


Wie sieht Dopaminfasten konkret aus? Maßnahmen für Erwachsene und Kinder

Für Erwachsene:
1. Digital Detox – Handyzeiten klar begrenzen, Notifications ausschalten, soziale Medien bewusst nutzen.
2. Langweilen zulassen – keine Dauerbeschallung durch Podcasts, Musik, YouTube.
3. Reize minimieren – keine Dauer-Snacks, keine Multitasking-Unterhaltung.
4. Achtsamkeitstraining – z.B. Meditation, Journaling/Tagebuch, Atemübungen, Stoizismus praktizieren.
5. Reizarme Aktivitäten fördern – Spaziergänge in der Natur, Lesen, Handarbeit, Musik hören ohne Handy, Gärtnern…
6. Bewusstes Belohnen – z.B. erst nach einer erledigten Aufgabe ein Video schauen, Kaffee trinken oder ein Stück Schoggi essen.

Für Kinder (und natürlich auch für Erwachsene!):
1. Bildschirmzeit regulieren – klare Regeln, möglichst keine Geräte unter 3 Jahren, und kein Dauerbespaßungsmodus.
2. Freies Spiel statt "Entertainment" – keine fertigen Reize, sondern selbst gestalten (Lego, draußen spielen, malen, kneten, basteln..).
3. Emotionale Begleitung – Gefühle benennen, Trauma anerkennen, nicht ablenken. EFT kann dabei sehr gut helfen!
4. Rituale der Ruhe – feste Schlafzeiten, gemeinsames Vorlesen, ruhige Übergänge. Generell Rituale, auch z.b. das gemeinsame Essen an einem Tisch zu festen Zeiten
5. Langeweile aushalten üben – Kinder müssen nicht dauerbeschäftigt sein. Das Gehirn wächst im Leerlauf/in der Ruhe.
6. Zuckerreduktion/Ernährungsumstellung: Zucker befeuert das Belohnungssyytem. Daher auf eine ausgewogene vollwertige Ernährung achten!
7. Brain Gym- Übungen: Überkreuzbewegungen, liegende 8 Übung, u.a.
8. beidhändiges synchrones Zeichnen/nachfahren von Formen:

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(hier gibt es fertige Folien, aber man kann auch einfach ein Blatt Papier in zwei Hälften unterteilen, und an der Mittellinie entlang spiegelverkehrt selbst Formen zeichnen)


Langfristig gilt: Dopamin braucht Balance, kein Entzug

Ein gesundes Belohnungssystem ist
nicht reizlos, sondern ausgeglichen. Es geht darum, die Spitze zu glätten, nicht das Leben zu entleeren. Dauerstress, Traumata und ständige Reizüberflutung bringen das System aus dem Gleichgewicht – gezielte Maßnahmen können helfen, den Kurs wieder zu korrigieren.

Fazit:
Dopamin ist nicht dein Feind – aber sein Übermaß kann uns stressen, erschöpfen und süchtig machen.
Dopaminfasten ist kein Trend, sondern eine Strategie zur Selbstregulation – für Erwachsene wie Kinder.
• Es geht um
bewusstes Leben statt Dauerstimulation – ein lohnender Weg zu mehr innerer Ruhe und echter Zufriedenheit.






Vegetatives Nervensystem. Ängste, Sorgen, Traumen

Das vegetative Nervensystem: Wenn Körper und Psyche im Alarmzustand sind

Unser vegetatives Nervensystem – auch autonomes Nervensystem genannt – steuert lebenswichtige Körperfunktionen, ohne dass wir bewusst eingreifen. Atmung, Herzschlag, Verdauung, Schweißproduktion – all das läuft automatisch. Doch wenn Angst, Stress oder Trauma ins Spiel kommen, schaltet dieses System blitzschnell auf Überlebensmodus: Fight, Flight oder Freeze.



Was ist das vegetative Nervensystem?


Das vegetative Nervensystem ist ein Teil des peripheren Nervensystems. Es hat zwei Hauptzweige:

  • Sympathikus: Aktiviert den Körper – Kampf oder Flucht.
  • Parasympathikus: Beruhigt und reguliert – Erholung, Verdauung, Schlaf.


Normalerweise arbeiten beide im Gleichgewicht. Doch bei Stress, Angst oder Trauma übernimmt oft der Sympathikus – mit spürbaren körperlichen Folgen.




Fight – Der Angriffszustand


Der Körper macht sich bereit zum Kämpfen. Typische Symptome:

  • Erhöhter Herzschlag
  • Muskelanspannung
  • Gesteigerter Blutdruck
  • Enger Fokus, Tunnelblick
  • Gereiztheit oder Wut


Neurotransmitter im Spiel:
Adrenalin und Noradrenalin werden ausgeschüttet. Diese Stresshormone steigern Energie und Konzentration. Der Körper steht unter Strom.




Flight – Die Fluchtreaktion


Das System bereitet sich auf Weglaufen vor:

  • Schnelle Atmung (Hyperventilation)
  • Kalte Hände und Füße (Blut zieht sich in die Körpermitte zurück)
  • Zittern
  • Herzrasen
  • Nervosität und Panik


Auch hier spielen Adrenalin und Noradrenalin eine zentrale Rolle. Zusätzlich kann Cortisol freigesetzt werden – ein Hormon, das den Körper auf längeren Stress vorbereitet.




Freeze – Der Erstarrungsmodus


Wenn Kampf oder Flucht nicht möglich sind, schaltet das System in den „Totstell-Reflex“. Der Parasympathikus übernimmt auf extreme Weise:

  • Gefühllosigkeit, Taubheit
  • Atem wird flach
  • Herzfrequenz sinkt
  • Gefühl von Dissoziation („nicht im eigenen Körper sein“)
  • Innere Leere, Starre


Neurotransmitter und Hormone:
Hier ist Endorphin-Ausschüttung typisch – ein körpereigenes Schmerzmittel. Es betäubt, um den Schock zu überstehen.




Ängste, Sorgen, Traumata – wenn das System nicht mehr abschaltet


Eigentlich ist das autonome Nervensystem ein fein austariertes Alarmsystem. Doch bei chronischer Angst, dauerhaften Sorgen oder traumatischen Erlebnissen bleibt der Körper in einem der Überlebensmodi hängen.

  • Dauerstress führt zu einem dauerhaft aktiven Sympathikus.
  • Traumatische Erfahrungen können das System so stark belasten, dass es schon bei harmlosen Reizen überreagiert.
  • Angststörungen oder PTBS sind oft Ausdruck eines Nervensystems, das nicht mehr zur Ruhe kommt.
  • ein blockierter Atlaswirbel (1. Halswirbel)


Typische Begleitsymptome:

  • Schlafstörungen
  • Magen-Darm-Probleme (Reizdarm, Übelkeit)
  • Verspannungen, Rückenschmerzen
  • Konzentrationsstörungen
  • Panikattacken
  • Hormonstörungen
  • u.v.m.





Was hilft dem Nervensystem?


Um das vegetative Nervensystem zu regulieren, braucht es gezielte Impulse:

  • Atemübungen – verlängertes Ausatmen aktiviert den Parasympathikus.
  • Körperarbeit – z. B. Yoga, TRE (Tension & Trauma Releasing Exercises).
  • Sichere soziale Verbindungen – Nähe und Vertrauen signalisieren dem Nervensystem: Du bist sicher.
  • Therapie – z. B. Somatic Experiencing, EMDR oder Polyvagal-Therapie können helfen, alte Muster zu lösen.
  • Atlastherapie

Es lohnt sich auch, die Neurotransmitter im Labor testen zu lassen. Dies kann über den 2. Morgenurin bequem von zuhause aus geschehen. Testmaterial bekommst du bei mir in der Praxis!

Das vegetative Nervensystem ist ein sensibler Seismograph für unser inneres Erleben. Es reagiert auf Ängste, Stress und Traumata – oft bevor wir bewusst etwas merken. Wer versteht, wie die körperlichen Symptome mit alten Erfahrungen und Neurochemie zusammenhängen, kann Wege finden, dem Körper Sicherheit zu geben – und den eigenen inneren Alarm wieder auf Normalbetrieb zu stellen.


Kleine Übung :
Setze dich hin und überkreuze die Arme, sodass du dich selbst umarmst. Streiche mit den Händen die Arme hinunter. Spüre die Haut oder den Stoff deiner Kleidung. Spüre in deine Hände hinein, was spürst du? Achte auf deine Empfindungen. Nimm wahr- ist es kalt, warm, weich, ist Spannung da…
wie fühlt es sich für deine Arme an, wenn deine Hände über sie streichen? Beschreibe in Gedanken deine Empfindungen.
Dein Gehirn wird darauf eingehen und in eine Entspannung schalten.
Du kannst dich auch selbst noch hin- und herwiegen, wenn es sich für dich gut anfühlt.
Dann kannst du, wenn du magst, in Gedanken an einen schönen Ort begeben. Einen Strand, vielleicht. Spürst den Sand unter den Füßen, hörst das Rauschen der Wellen, spürst den Wind auf deiner Haut, riechst das Salz der Meeresbrise….
Spüre da hinein… vielleicht 20 sec.
Dann öffne die Augen. Schaue mit den Augen nach rechts, dann geradeaus, dann links, wieder geradeaus. Wiederhole diese Abfolge der Augenbewegungen nochmal.
-> Jeweils ohne den Kopf dabei zu bewegen. nur die Augen bewegen sich.
Streichle währenddessen weiter deine Arme.
Dann schließe die Augen und gehe in Gedanken auf eine Blumenwiese. Fühle das Gras unter den Füßen, den sanften Wind auf deiner Haut, höre die Bienen summen, die Vögel zwitschern, rieche den Duft der Sommerwiese, die Blumen..
Öffne die Augen. Schaue wieder mit den Augen : rechts, geradeaus, links, geradeaus, rechts,geradeaus, links, geradeaus..

Dann lass die Arme los.
Folge dem Bedürfnis deines Körpers.. schüttle dich.. dehne dich… und lächle… :)



Toxische Positivität

Die Kehrseite des Lächelns – Wenn positives Denken toxisch wird

In der Welt der Selbstoptimierung ist Positivität zum Verkaufsargument geworden. „Denk positiv!“, „Think pink“, „Wunscherfüllung durch positive Affirmation“, „Good vibes only!“ (beliebter Kaffeetassen Spruch)
– diese Sprüche sieht man täglich auf Social Media odef in Ratgebern. Positive Affirmationen und gute Laune gelten als Schlüssel zu Erfolg und Glück. Aber was, wenn genau diese Haltung uns schadet?

Willkommen in der Welt der „toxischen Positivität“.

Was ist toxische Positivität
Toxische Positivität ist die übersteigerte, zwanghafte Fokussierung auf das Positive – selbst dann, wenn die Situation eindeutig negativ ist. Es geht nicht mehr darum, optimistisch zu bleiben, sondern darum, unangenehme Gefühle wie Trauer, Wut oder Angst zu verdrängen.
An Stelle der negativen Gefühle werden positive gesetzt, oder auch gezielt affirmiert.

Die dunkle Seite der Dauerfröhlichkeit
1. Emotionale Unterdrückung
Wenn wir unangenehme Gefühle ständig wegschieben, verschwinden sie nicht – sie stauen sich. Wut wird zu Groll. Trauer wird zu Erschöpfung. Angst wird zur Panik. Wer sich nicht erlaubt, negative Emotionen zu fühlen, verliert den Zugang zu sich selbst.

2. Isolierung und Schuldgefühle
Menschen, die „nicht mithalten“ können mit der allgemeinen Glücksperformance, fühlen sich falsch. Wer traurig ist, schämt sich. Wer zweifelt, fühlt sich schwach. Die Botschaft: Du bist nur dann wertvoll, wenn du positiv bist – alles andere ist ein Makel.

3. Oberflächliche Beziehungen
Wenn alle so tun, als sei immer alles super, bleibt kein Raum für echte Nähe. Tiefe entsteht, wenn wir uns verletzlich zeigen dürfen. Wenn wir ehrlich über unsere Kämpfe sprechen – ohne dass jemand versucht, sie mit einem Spruch wegzuwischen.


Was wir stattdessen brauchen

Radikale Ehrlichkeit.
Es ist okay, mal nicht okay zu sein. Gefühle sind nicht gut oder schlecht – sie sind Signale. Wenn wir sie ernst nehmen, können wir herausfinden, was wir brauchen. Wenn wir sie ignorieren, verlieren wir den Kompass.

Empathie statt Optimierung.
Wenn jemand leidet, hilft kein „Kopf hoch“. Was hilft, ist echtes Zuhören. Da sein. Empathie, ohne zu urteilen oder zu reparieren.

Positivität mit Bodenhaftung.
Positive Affirmationen haben ihren Platz – aber sie sollten nicht dazu dienen, die Realität zu übermalen. Wahre Stärke ist nicht das ewige Lächeln, sondern die Fähigkeit, mit allen Facetten des Lebens umzugehen. Auch mit den dunklen.


Positivität ist kein Problem – solange sie echt ist. Wenn sie zur Pflicht wird, zur Maske, zum Dauerlächeln um jeden Preis, dann wird sie toxisch.

"Es ist günstig, die Welt ein wenig rosarot zu sehen" sagt Prof. Astrid Schütz (Uni Bamberg), dies helfe, einen hoffnungsvollen Blick auf das Leben zu haben.

Bei einer kleinen Studie fanden amerikanische Forscher heraus, dass die Testpersonen nach unterdrückten Emotionen- durch Stress ausgelöst, danach noch belasteter waren (auch auf körperliche Parameter getestet, wie z.b. die Herzfrequenz), im Gegensatz zu der Kontrollgruppe, die die Gefühle "ausleben" durften.
Auch sind Personen, die Glück im Leben als besonders wichtig erachten, häufiger enttäuscht. Hier kam es häufiger zu depressiven Phasen, Frustration und Grübeln.

Wirkliches Wohlbefinden entsteht nicht durch das Verdrängen des Negativen, sondern durch
das Annehmen der ganzen Bandbreite unserer Gefühle. Verdrängte Emotionen kommen zurück, meist stärker als zuvor.
Auch lohnt es sich, manche der unangenehmen Emotionen/Gefühle näher zu betrachten. Sie können sehr viel zeigen und die Persönlichkeit wachsen lassen. Getreu nach dem Spruch "Erkenne dich selbst".

Ein gesunder Pessimismus, wie man ihn z.b. im Stoizismus praktiziert, kann sehr hilfreich sein und ebenfalls die Persönlichkeit schulen. Es handelt sich um eine Meditationsart, der
Praemeditatio malorum, oder auch negative Visualisierung genannt. Man stellt sich hier von Zeit zu Zeit zukünftige Unannehmlichkeiten oder gar Katastrophen vor. So kann man sich auf schlechte Zeiten vorbereiten.
Tatsächlich zeigen Studien, dass gerade diese Technik Negatives zu visualisieren, Menschen glücklicher im Alltag macht, Angst nimmt, sie insgesamt resilienter macht.

Eine weitere Übung im Stoizismus ist
Prosoché. Die Achtsamkeitsübung der Stoiker. Hier bleibt man achtsam im Augenblick und untersucht die Gefühle, die gerade vorherrschend sind. Gerade auch die negativen Gefühle. Man trainiert den richtigen Umgang mit ihnen. Gerade die manipulativen Macht mancher starker Emotionen wie Zorn, Wut oder panikartige Angst, können die Person vom klaren Denken abhalten. Durch Übung kann man Distanz gewinnen, Beobachter der Emotionen werden und trotzdem klar Denken und Handeln.





Psychokinesiologie nach Dr Klinghardt

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Neues Jahr. Vorsätze

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Panikattacken

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Angst und Panik.

Ratschlag

"Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat für ein Jahr reicht. Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt. Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit."

Catharina Elisabeth Goethe (1731-1808), Mutter von Johann Wolfgang von Goethe

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